Das Elternhaus von Rudolf Arnold stand in der Holzgasse 6 in Herxheim. Er war das dritte von sechs Kindern der Eheleute Lorenz Arnold und Rosa, geb. Ohmer und kam am 4. Dezember 1908 zur Welt. Nur einen Steinwurf vom Elternhaus entfernt befand sich das Gasthaus zum Goldenen Adler mit Metzgerei. Es wundert nicht, dass er nach dem Besuch der Volksschule das Metzgerhandwerk erlernte, hatte er doch schon als Schüler immer wieder beim Schlachten zugeschaut.
Es wird berichtet, dass Rudolf eine schöne Bassstimme hatte, die er privat und im örtlichen Gesangverein Concordia erklingen ließ. Überhaupt war Musik sein großes Hobby.
Am 23. November 1934 schloss er mit Carolina Heider den Ehebund. Dem Ehepaar wurden mit Rolf (1935) und Else (1936) zwei Kinder geschenkt.

Carolina und Rudolf Arnold an der Neumühle in Herxheim, 1930er Jahre
Kurz vor Kriegsausbruch musste Rudolf Arnold beim Baubataillon 12 Schwalbach einrücken. Ab 6. Oktober 1939 wird er in den Akten unter der Feldpostnummer 25933 als Soldat geführt. Wohl schon in Vorbereitung zum “Unternehmen Barbarossa” wurde Rudolfs Einheit nach Polen verlegt. Rudolf, der gelernte Metzger mit der Vorliebe für ein saftiges Rumpsteak, gehörte der Feldküche an und entwickelte Freude an diesem Tun.

Arnold Rudolf, als gelernter Metzger, auch bei der Truppe
Die sich um den 10. Juni 1941 einstellenden Schmerzen im Bauch ignorierte er anfänglich, zögerte einen Besuch beim Verbandsarzt hinaus. Dann wurde er doch ins Lazarett in Warschau eingeliefert – zu spät! Der Operateur stellte einen Blinddarmdurchbruch fest. Rudolf Arnold starb am 15. Juni 1941 im Warschauer Lazarett in der Salzstraße. Zwei Tage später wurde er ehrenvoll von seiner Kompanie auf dem Sonderabteil des Friedhofs Warschau-Powazki beigesetzt.

Rudolf Arnold auf einem der letzten Heimaturlaube, 1940er Jahre
Bei der Umbettung dieser Gräber im Jahre 1991 auf den Soldatenfriedhof Joachimow, 60 Kilometer westlich von Warschau, konnten die Gebeine von Rudolf Arnold nicht identifiziert werden. Sie liegen im Sammelgrab der unbekannten Soldaten. Sein Name ist an besonderer Stelle verzeichnet. Die zahlreichen Fotos stellte die Enkeltochter Klaudia Kern zur Verfügung.
Dr. Klaus Eichenlaub