Ein Projekt der Koblenzer Kulturwissenschaft
und des Innenministeriums Rheinland-Pfalz

August Adam (1910-1942)

August Adam kam als Sohn der Bauersleute Ludwig und Franziska Adam am 22. April 1910 in der Unteren Hauptstraße 49 auf die Welt. Er war das zweite von insgesamt neun Kindern und sollte später einmal, wie sein Vater, Bauer werden. Im Dezember 1938 heiratete er in Herxheim Katharina Müller und nahm im Elternhaus seiner Frau in der Lehrgasse 9 Wohnung. Auf den Neujahrstag 1940 kam ihr Kind Cäcilia auf die Welt.

Hochzeitbild von Katharina Adam, geborene Müller und August Adam im Dezember 1938 in Herxheim.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Zweite Weltkrieg schon seinen Anfang genommen und die deutschen und französischen Truppen lagen sich im sogenannten Sitzkrieg an der deutsch-französischen Grenze gegenüber. In den Schubladen der Militärs lagen aber schon die Angriffspläne gegen jene Länder, die Deutschland nach dem Überfall und der Besiegung Polens den Krieg erklärt hatten. Dafür bedurfte es mehr Soldaten, als Deutschland zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung hatte.

Am 7. März 1940 erreichte auch den jungen Vater der Einrückungsbefehl. Er kam zur Artillerie und schon am 22. Juni 1941, unmittelbar mit dem Überfall auf die Sowjetunion, befand sich seine Einheit im Mittelabschnitt an der Ostfront.

Adam August als Soldat, um 1940.

August Adam erlebte den nächsten Frühling nicht mehr. Am 13. Februar 1942 starb er bei den Kämpfen vor Moskau, in der Ortschaft Sergejewskaja. Seine Frau erfuhr erst Anfang Juni 1942, dass sie Kriegswitwe und ihre gemeinsame Tochter Cäcilie Halbwaise geworden ist. Große Trauer herrschte auch in der Unteren Hauptstraße 47, wo die Eltern um Ihren Sohn trauerten. In die Trauer mischte sich auch die Sorge um Josef Adam, den älteren Bruder von August, der schon 1939 zu den Waffen gerufen worden war und zu diesem Zeitpunkt ebenfalls an der Ostfront weilte. Josef wurde verwundet, kam in sowjetische Kriegsgefangenschaft und starb im März 1945 im Kriegsgefangenenlager in Stalingrad.

Augusts Frau musste sich fortan alleine durchs Leben schlagen. Ihre Tochter Cäcilie hat ihren Vater nie persönlich kennengelernt. Sie kannte ihn nur von den beiden nachfolgend abgedruckten Fotos. Später heiratete sie Ludwig Böspflug.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bereitete den sterblichen Überresten von August Adam in der Kriegsgräberstätte Rshev, 180 Kilometer westlich von Moskau ein Endgrab. Es ist das Grab 891 im Block 3. 

(Dr. Klaus Eichenlaub)