Das Elternhaus von Ernst Friedrich Biegard stand in der Bruchgartenstraße 6. Als sechstes Kind des Arbeiters und Zigarrenmachers Joseph Biegard und dessen Ehefrau Frida geb. Gebhard erblickte er am 30. September 1920 das Licht der Welt. Nach der Schule erlernte er den Beruf eines Formers in einer Gießerei.

Am 2. Dezember 1940 wurde er bei der großen Einberufungswelle zu den Soldaten gerufen. Er erhielt seine Ausbildung als Soldat des Infanterieersatzbataillons 129 Speyer. Am 1. Mai 1941 wurde er für sechs Wochen nach Griechenland abkommandiert. Der ungeplante Krieg gegen Jugoslawien und Griechenland verzögerte den Blitzkrieg gegen die Sowjetunion um sechs Wochen. An die Ostfront musste am 22. Juni 1941 auch Ernst Biegard. Ihm, mittlerweile zum Gefreiten befördert, wurden eine Vielzahl von Medaillen und Orden verliehen, darunter auch das EK II und der Rumänienorden.

Im November 1943 wurde er schwer verwundet. Am 20. November starb der Obergefreite der 8. Kompanie Grenadier Regiment 124 (so der Eintrag in der Nachricht der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung von Angehörigen der Gefallenen und Vermissten in Berlin) infolge der Verwundung auf dem Hauptverbandsplatz bei Tscherkassy (im Zentrum der heutigen Ukraine). Zu diesem Zeitpunkt standen die Truppen der 8. Deutschen Armee schon gewaltig unter den Angriffswellen der Roten Armee. Ein viertel Jahr später gelang es der Roten Armee die Deutschen einzukesseln. Unter hohen Verlusten konnte der Kessel gesprengt werden. Erneut eine Fehlentscheidung des „Größten Führers aller Zeiten“. Sie kostete 55.000 deutschen Soldaten im Kessel das Leben und 18.200 gerieten in Gefangenschaft. Das Grab von Ernst Friedrich Biegard konnte nicht ausfindig gemacht werden. Die offizielle Todesnachricht erreichte Herxheim erst im Mai 1946. Sein Name ist im Gedenkbuch des Sammelfriedhofs in Kiew eingetragen.
Ernsts älterer Bruder Josefwar bereits drei Monate zuvor am 28. August 1943 in Dolgenkaja, ebenfalls auf dem Gebiet der Ukraine, gefallen.
(Dr. Klaus Eichenlaub)