Hans Beiners Eltern waren Franz und Franziska Beiner in der Querhol 11 in Herxheim. Beide Elternteile verdienten als Zigarrenmacher den Lebensunterhalt. Jakob, das erste Kind des Ehepaares, wurde nur einen Tag alt. Anna, das zweite Kind, überlebte nur drei Tage. Dann kam Hans am 5. August 1922 zur Welt und wurde als Johann Josef getauft.
Knapp drei Jahre später bekam Hans mit Karl Albert einen Bruder, der ihm und seinen Eltern nach drei Monaten ebenfalls vom Tod genommen wurde. Ab diesem Zeitpunkt war Hans einziges lebendes Kind seiner Eltern. Hans Beiner wurde Mitte der 1930er Jahre Mitglied der Hitlerjugend. Als Berufsangabe finden wir: Kaufmännischer Angestellter.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges war Hans noch nicht wehrpflichtig. Aber am 3. Februar 1941 musste er als Funker einrücken. Er wurde einer Nachrichtenkompanie der Luftwaffe zugeordnet. Aus sicherer Quelle wissen wir, dass er mit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion ab 22. Juni 1941 an der Ostfront im Einsatz war. Er wurde mit der Ostmedaille ausgezeichnet und zum Gefreiten befördert. Schon bald kommen keine Nachrichten mehr von Hans. Er geriet in sowjetische Gefangenschaft; wann und wo wissen wir nicht. Er war einer von ungefähr drei Millionen Gefangenen der in den Weiten der Sowjetunion verstreuten Lager. Hans Beiner wurde in einem Gefangenenlager in Sibirien, jenseits des Ural, inhaftiert.

Todesanzeige von Hans Beiner, 1946.
Seine Eltern hofften nach Kriegsende vergeblich auf die Rückkehr ihres einzigen Kindes. Hans überlebte zwar das Ende des Krieges, starb jedoch im Kriegsgefangenenlager Losinyi bei Swerdlowsk am 23. März 1946. Er wurde nur 25 Jahre alt. Es war die Nachricht von Heimkehrern aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft, welche die traurige Nachricht vom Tod überbrachten. Die offizielle Nachricht der zuständigen Dienststelle in Berlin erfolgte erst zum 15. März 1949.
(Dr. Klaus Eichenlaub)

